Effektive Reduzierung von nächtlichem Harndrang durch Angelica archangelica: Einblick in eine neue Studie

Die Notwendigkeit, nachts mehrmals aufzustehen, um die Blase zu entleeren – bekannt als Nykturie – beeinträchtigt nicht nur den Schlaf, sondern auch die Lebensqualität vieler Menschen. Eine aktuelle, im Scandinavian Journal of Urology veröffentlichte Studie beleuchtet die positiven Effekte des Extrakts der Pflanze Angelica archangelica, besser bekannt als Echte Engelwurz oder Angelikakraut, auf dieses Problem.

Hintergrund der Studie

In einer jüngsten klinischen Studie wurde die Wirkung eines aus den Blättern des Angelikakrauts gewonnenen Extrakts auf den nächtlichen Harndrang bei Personen über 45 Jahren untersucht. In einem doppelblinden, placebokontrollierten Design wurden 69 Probanden mit mindestens zwei nächtlichen Toilettengängen über acht Wochen hinweg beobachtet.

Schlüsselergebnisse und statistische Daten

Die allgemeine Reduktion der nächtlichen Toilettengänge war in der gesamten Testgruppe signifikant. Eine detaillierte Subgruppenanalyse lieferte zusätzliche Erkenntnisse:

  • Bei Teilnehmern mit einem initial hohen nächtlichen Blasenkapazitätsindex (NBC-Index > 1,3) führte die Einnahme des Präparats zu einer signifikanten Verringerung dieses Index und der nächtlichen Toilettengänge pro Schlafstunde.

 

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Angelikakraut besonders bei Personen mit reduzierter nächtlicher Blasenkapazität wirksam ist, was weitere Untersuchungen rechtfertigt.

Reduzierung der nächtlichen Entleerungen​

N = 29 / p = 0.02
Untergruppe mit geringer nächtlicher Blasenkapazität, die keine Schlafmittel einnimmt.

Die Angelica Archangelica Gruppe wies eine signifikante Reduzierung der Nykturie auf (42.6 % weniger nächtliche Entleerungen).

Die Wissenschaft hinter Angelikakraut

Angelikakraut enthält mehrere bioaktive Verbindungen, darunter Flavonoide und Polyphenole, die verschiedene biologische Wirkungen haben. Diese Substanzen könnten dazu beitragen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und die nächtliche Urinproduktion zu regulieren, was die Häufigkeit des Harndrangs verringert und zur allgemeinen Gesundheit der Harnwege beitragen kann.

Fazit und weiterführende Forschung

Die Studie bestätigt das Potenzial, nächtlichen Harndrang effektiv zu reduzieren. 

Sie ist ein vielversprechender Schritt in Richtung einer natürlichen Behandlungsoption für die oft störende und lebensqualitätsmindernde Nykturie und könnte dazu beitragen, die nächtliche Lebensqualität vieler Betroffener erheblich zu verbessern.

Quellen:

[1] Sigurdsson et. al., Scandinavian Journal of Urology, 47: 26-32, 2013

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